Präsentation des Forschungsprojekts „Was hält die Dinge am Laufen? – Berufliche und persönliche Netzwerke im russischen Museumswesen seit der Perestroika“ am 14. Januar 2021 im Kolloquium des Leibniz-Zentrums für Zeithistorische Forschungen Potsdam
Der Vortrag konzentrierte sich mit Überlegungen zur Bedeutung und Kontinuität persönlicher Netzwerke auf eine Kernfrage des Forschungsprojekts. Bei der Geschichte der russischen Museen und ihres Personals während der Perestroika handelt es sich um eine Fallstudie dazu, wie sich ein kleiner Teilbereich staatlich-gesellschaftlich-kulturellen Lebens durch die Umbruchssituation der frühen 1990er Jahre einerseits beständig zeigte und sich andererseits auch stark veränderte. Netzwerke bilden Bindeglieder zwischen der Ebene der handelnden Personen und der Ebene der Institutionen. Es sind kleine Strukturen, die sich im Umbruch als beständiger erwiesen als staatliche Institutionen. Zugleich repräsentieren sie geteilte Werte, soziale Praktiken sowie die politischen und wirtschaftlichen Ambitionen der Akteure. Auf dieser Ebene der beruflichen und informellen Beziehungen lässt sich der Frage „How Russia really works?“ (Ledeneva) näherkommen.